Shi Guorui (Fotograf China) und Andrea Good (Fotografin Schweiz)
Für die Ausstellung bereisten die Fotografen Shi Guorui (Peking) und Andrea Good (Zürich) die Schweiz und hielten ihre Eindrücke auf Fotopapier fest. Unabhängig voneinander fanden beide Fotokünstler zu ähnlichen Methoden. Was bis hierher herkömmlich scheint, entpuppt sich in Technik und Umsetzung als ungewöhnliche Arbeitsweise. Mit der Camera Obscura-Technik gehen beide Fotografen auf die Suche nach besonderen Lichtmomenten. Das physikalische Prinzip ist einfach: Durch ein Loch in einem vollkommen abgedunkelten Raum, werden einfallende Lichtstrahlen gebündelt und an die gegenüberliegenden Wand projiziert. Hier entsteht ein spiegelverkehrtes auf dem Kopf stehendes Abbild dessen, was sich ausserhalb des Raumes befindet. Je kleiner das Loch, desto schärfer das Bild.
Eine solche Lochkamera zwingt zu Langsamkeit und Geduld, wobei die aussergewöhnlich lange Belichtungszeit vorbeifahrende Autos, Passanten oder die Bewegung einer Gondelbahn ausblendet. Die Foto-Panoramen zeichnen die Umgebung wie durch einen Nebelschleier auf. Auf diese Weise entstehen surreale Abbilder der Umgebung, frei von jeglicher Lebendigkeit, reduziert auf ihr Wesen. Shi Guorui sieht hierin gar die Reinigung der Seele. In der Ausstellung ‹The same is not the same› konfrontieren sie uns mit einer neuen Sichtweise auf vertraute Orte.