In Folge der Kriege und politischen Umbrüche in Südosteuropa werden kulturelle Grenzen immer fliessender und Austauschbeziehungen immer vielseitiger. Die Ringvorlesung thematisiert insbesondere die freiwillig-unfreiwilligen Grenzgänger: die Kultur- und Kunstnomaden des Balkans, die sich in ihren Arbeiten nicht an Herkunft oder kulturellen Topographien orientieren. Anhand von Beispielen aus Sozialgeschichte, Ökonomie und Politik sowie Literatur, Kunst, Film und Populärkultur diskutieren wir mit Wissenschaftlern und migrierten Schriftstellern und Künstlern aus Bulgarien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien Konzepte des Nomadischen als ‹mobile› Lebens- und Denkmodelle, die in Opposition zu Sesshaftigkeit und statischen Kulturvorstellungen stehen und in einer ‹nomadischen› Literatur und Kunst der Reflexion und kulturellen Übersetzung zur Darstellung gelangen.