Ljubow Andrejewna Ranjewskaja kehrt nach längerem Aufenthalt in Paris auf ihr hochverschuldetes Landgut nach Russland zurück. Einzige Möglichkeit, den drohenden Ruin abzuwenden, wäre der Verkauf des jahrhundertealten Kirschgartens, der als Bauland ausgeschrieben werden könnte. Unfähig, sich den Zwängen der Gegenwart anzupassen, sieht sie ihrem schleichenden Bankrott tatenlos entgegen. Der Kaufmann und ehemalige Leibeigene Lopachin erwirbt schliesslich Gut und Kirschgarten.
Ein serbisches Inszenierungsteam wird mit Schauspielern des Luzerner Ensembles und serbischen Akteuren einen heutigen Blick auf Anton Tschechows ‹Kirschgarten› werfen, in dem sich auf vielschichtige Weise gesellschaftliche Umbrüche widerspiegeln. Gemeinsam ist Tschechows Figuren die Einsicht, dass sich das herrschende Gesellschaftssystem überlebt hat und tiefgreifende Reformen notwendig sind. Was ist geblieben von den sozialen Utopien jener Jahre? Die aktuellen Diskussionen über die Grenzen des Wachstums und Alternativen zum derzeitigen Wirtschaftssystem zeugen von der Brisanz der tschechowschen Gesellschaftsanalyse.
Predrag Štrbac (*1970) gehört zu den innovativsten und bekanntesten Regisseuren Serbiens. Seit 1998 arbeitet er u.a. am BITEF Theater in Belgrad, am Nationaltheater in Banja Luka und am Bosnischen Nationaltheater in Zenica. Seit 2003 ist er Hausregisseur am Serbischen Nationaltheater Novi Sad.
Inszenierung: Predrag Štrbac
Bühne: Vesna Štrbac
Kostüme: Dragica Lausević
Licht: Peter Weiss
Künstlerische Mitarbeit: Marija Karaklajić
Dramaturgie: Carolin Losch
CHF 80.- / 65.- / 50.- / 25.-