Der geliebte Grossvater – er war ein GULAG-Lagerführer. Die liebevolle Grossmutter – sie vergoss heisse Tränen für Stalin. Wann verlieren Kindheitserinnerungen ihre Unschuld? Und wie soll die Gegenwart über Vergangenes richten? In ‹Enkelkinder› rühren die beiden Regisseure Mikhail Kaluzhsky und Aleksandra Polivanova an ein grosses russisches Trauma – an die Zeit der politischen Verfolgungen. In einer Koproduktion mit dem Sacharow-Zentrum erschliessen die beiden anhand von Interviews mit Nachkommen aus Stalins Gefolgschaft die verschiedenen Pfade persönlicher Erinnerung.
Zwar liege in der Erinnerung nicht die direkte Wahrheit, so Kaluzhsky, doch die Kraft eines einzigartigen persönlichen Eindrucks, der ins kollektive Gedächtnis einfliesse.
Im Anschluss an die Vorstellung vom Fr 30.11. findet ein Publikumsgespräch in Anwesenheit der Künstler statt.
Ein Projekt von Aleksandra Polivanova und Mikhail Kaluzhsky
Eine Produktion des Sakharov Centre Theatre Project, mit freundlicher Unterstützung von CULTURESCAPES und dem Goethe-Institut Moskau
CHF 35.- / 20.-