Als Ivan Sokolov in den 1980er Jahren sein Klavier- und Kompositionsstudium am Moskauer Konservatorium beendete, geriet er in eine bewegte Zeit. Der eiserne Vorhang begann sich zu lüften, und in Westeuropa wuchs die Neugierde auf die bislang unbekannten zeitgenössischen russischen Komponisten. Gleichzeitig drang die zeitgenössische europäische Klassik nach Osteuropa vor. Für das Festival CULTURESCAPES hat Ivan Sokolov ein Programm zusammengestellt, das den immensen musikalischen Kosmos Moskau am Ende des 20. Jahrhunderts wiedergibt. Zwischen den auf den ersten Blick historisch aufgeladenen Daten 1968 (Prager Frühling) und 1993 (russische Verfassungskrise) verbirgt sich eine Reihe auserlesener Werke berühmter Moskauer Komponisten, die mit ihrer eigenwilligen Kraft und spielerischen Virtuosität jeden politischen Rahmen sprengen.
Programm:
Nikolai Karetnikow (1930-1994): Zwei Stücke (1975)
Alexander Wustin (*1943): Drei toropezkische Lieder (1972), Lamento (1984)
Faradj Karaev (*1943): Postludium (1990)
Dmitri Smirnow (*1948): Zwei Intermezzi (1984)
Elena Firsova (*1950): Hymne an den Frühling (1993)
Alexander Raskatov (*1953): Consolation (1989)
Sofia Gubaidulina (*1931): Musikalisches Spielzeug (1969)
Nikolai Sidelnikow (1930-1992): Ariadnes Tanz (1992)
Edison Denisov (1929-1996): Gesang der Vögel (1969)
Ivan Sokolov (*1960): Im Himmel (1992)
Im Rathaus um 4
: CHF 20.- / 10.- / 5.-
Goetheanum: CHF 20.- / 30.-
Okno - Fenster zur russischen Kultur: CHF 35.- / 30.- / 20.-